Filmtipp: Inglourious Basterds von Quentin Tarantino

Wut über Doppelbotschaft – Kampfansage der Schleierfraktion: „Seht her, ich bin keine Nutte!“

Nicola Liebert schreibt in der TAZ einen gepfefferten Essay über die „Schleierfraktion“.

„Ich bin zornig, weil das Verhüllen von Körper und Kopf eine Aussage darstellt, die ich persönlich nehme. Die Aussage lautet nicht nur: „Seht her, das ist meine Religion, und darauf bin ich stolz!“ Sie lautet auch: „Seht her, ich bin züchtig und keusch, ich bin keine Schlampe, keine Nutte!“ Und solch eine Aussage beinhaltet stets auch ihr Gegenteil: Wer sich nicht so kleidet, ist im Umkehrschluss wohl nicht züchtig und nicht keusch. Also alles voller Schlampen und Nutten in diesem Sündenbabel Berlin, mich eingeschlossen. Dadurch fühlte sich der Mann in Kreuzberg so gestört.“

Verbrechen im Namen Allahs

Behrouz Khosrozadeh gibt in TELEPOLIS einen Abriss über 30 Jahre Islamische Republik und findet, dass der „Gottesstaat barbarischer [als] das Shah Regime“ sei.

„Der gefährlichste Augenblick für eine schlechte Regierung ist der, wo sie sich zu reformieren beginnt. Nur ein großes Genie vermag einen Fürsten zu retten, der es unternimmt, seinen Untertaten nach langer Unterdrückung Erleichterung zu gewähren.“ (Alexis de Tocqueville)

Die Geduld des Esels in Zeiten des Übergangs

Claudia Schwartz berichtet in der NZZ über den iranischen Film  „Frontier Blues“ von Babak Jalali, der im Rahmen der Locarno-Filmfestpiele welturaufgeführt wurde.

“I Prefer To Fight Today’s Battles”

Amartya Sen im Interview, zu lesen in OUTLOOK INDIA.

Between expression and religion

Amr Hamzawy schreibt in Al-AHRAM über die seit 2004 stets länger werdende Liste verbotener Romane, Gedichte, wissenschaftlicher Arbeite und kritisiert wie in Ägypten die Religion dazu verwendet würde die Meinungsfreiheit zu unterdrücken.

History Repeats itself

Huma Yusuf lauschte an der medizinischen Hochschule in Karachi einem Vortrag über Islam und Homosexualität und schreibt darüber in DAWN.COM.

Heiliger Wahnsinn

Michèle Roten schreibt in DAS MAGAZIN einen sehr lesenswerten Bericht über Varanasi in Nordindien, dem heiligsten Ort der Hindus.

„Eine typische Szene: Ein Mann kommt frühmorgens an den Fluss, schmeisst in hohem Bogen eine Mülltüte hinein und steigt dann nach, um zu beten. Um sich von seinen Sünden zu reinigen.“

Ambivalente Nostalgie

Maria Todorova schreibt in der TAZ warum sich die Bulgaren 20 Jahre nach dem Kommunismus nicht von ihren „schönen“ Erinnerungen abbringen lassen.

„Eine Frau sitzt mitten in der Nacht kerzengerade in ihrem Bett. Sie springt auf und stürmt ins Bad, um in den Arzneischrank zu schauen. Dann rennt sie in die Küche und öffnet den Kühlschrank. Schließlich flitzt sie zum Fenster und schaut auf die Straße. Erleichtert kehrt sie ins Schlafzimmer zurück. Ihr Gatte fragt: „Was ist los?“ – „Ich hatte einen schrecklichen Albtraum“, antwortet sie. „Ich habe geträumt, dass wir es uns immer noch leisten können, Medikamente zu kaufen, dass der Kühlschrank voll war und dass die Straßen sicher und sauber waren.“ – „Warum ist das denn ein Albtraum?“ Die Frau schüttelt den Kopf: „Ich dachte, die Kommunisten sind wieder an der Macht.““

Iran Inside Out – Ausstellung (26. Juni – 05. September)

Influences of Homeland and Diaspora on the Artistic Language of 56 Contemporary Iranian Artists. Curated by Sam Bardaouil and Till Fellrath. Wo? Hier—>Chelsea Art Museum