Neue Reihe SS 2012 Mosaiksteine – Kulturen des Islam: „Genussmittel und Lebensgenuss in der islamischen Welt“

April 22, 2013

Programm:

23. 04. 2013
PROFESSOR DR. JÜRGEN W. FREMBGEN
Teegenuss und Lebensgefühl: Von persischen Teehäusern, Geschmacksvorlieben und Ritualen der Gastfreundschaft.

Tee ist für die Menschen im Orient genuiner Bestandteil ihrer Lebensweise. Eine Tasse Tee ist für sie ein kleiner Genuss, der Zufriedenheit und Wohlbefinden verkörpert – ein Lebenselixier im Alltag. Der Vortrag thematisiert einige ausgewählte Aspekte muslimischer Teekulturen, vor allem die sozialen Gewohnheiten des Teetrinkens. Auf die Lebenswelt in den traditionellen Teehäusern Persiens exemplarisch eingegangen.

 

07. 05. 2013
DR. DES. DAVID ARN
Drogenkonsum im Iran: imperialistische Verschwörung oder nationale Vorliebe?

Dass die iranische Presse die „westlichen Kolonialisten“ und insbesondere den „alten Fuchs“ Britannien für das traditionsreiche Drogenproblem verantwortlich macht, überrascht kaum; bemerkenswert ist vielmehr, dass solch verschwörerische Ansichten selbst in radikalen Zeitungen wie etwa der Keyhan marginal bleiben. Der Vortrag möchte die Geschichte des iranischen Drogenkonsums von der medizinischen Opiumanwendung über den Freizeitgenuss hin zur Heroinsucht nachzeichnen, wie sie die iranische Berichterstattung während der Reformjahre 1995-2000 in erstaunlicher Offenheit diskutiert und mit mutiger Kritik neubewertet.

 

14. 05. 2013
PROFESSOR DR. CHRISTOPH K. NEUMANN
Stadtraum, Öffentlichkeit und Alkoholkonsum: Istanbul im 19. Und frühen 20. Jahrhundert.

Das osmanische Istanbul war Hauptstadt eines Reiches, das sich als islamisch verstand und auch so präsentierte. Die massive Präsenz von Nichtmuslimen in der Stadt führte aber seit jeher dazu, dass Alkoholkonsum in der Stadt weitverbreitet, wenn auch nicht unbedingt gut sichtbar war (und mehr oder weniger klandestin auch durch Muslime praktiziert wurde). Aus Archivalien geschöpft, bemüht sich der Vortrag sich darum, nachzuzeichnen, wie dieser Alkoholgenuss mit Entstehung eines modernen öffentlichen Stadtraums ebenfalls öffentlich wurde, als ein wichtiges Element urbaner Modernität in der Stadt.


28. 05. 2013
DENIZ ERDUMAN-ÇALIȘ, M.A.
Von Mokka und Keyif: Kaffeegenuss im Osmanischen Reich.


11. 06. 2013
DR. MEHR A. NEWID
Himmlische Düfte – irdischer Genuss. Von der Verwendung von Aromen im iranischen Kulturkreis.


25. 06. 2013
PROFESSOR DR. PETER ADAMSON
The Philosopher Miskawayh on Pleasure.


09.07. 2013
PROFESSOR DR. SURAIYA FAROQHI
Gut Essen im Osmanischen Reich des 17. Jahrhunderts.

 

Mosaiksteine – Kulturen des Islam: Bilder die bewegen. Ikonen der islamischen Welt

April 16, 2012

Sommersemester 2012

17. 07. 2012

PROF. DR. MEHR ALI NEWID
Von schiitischer Ikonographie. Bilder, die Geschichte schrieben.

Spricht man von Bildern im Islam, so wird zunächst der Einspruch laut, im Islam herrsche doch ein Bilderverbot! Dieses geläufige Klischee ist jedoch ein Irrtum und geht auf eine Zeit zurück, in der wichtige Bereiche der islamischen Kultur noch nicht erforscht waren. Inzwischen ist  bekannt, dass im schiitischen Islam die Märtyrergeschichten auch in narrativen Bilderzyklen überliefert wurden, deren Entstehung bis in das frühe 16. Jahrhundert verfolgt werden kann.

Die Vorträge finden dienstags um 19 Uhr c.t. im Hörsaal M 014 (Universitätshauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1) statt.

Bereits vorgetragen:

24. 04. 2012
DR. AGNES IMHOF
Krieg der Sängerinnen. Weibliche Stars am Abbasidenhof.

Die Frage, welche Sängerin die beste sei, spaltet Samarra im 9. Jahrhundert. Welche Bilder und (säkularen) Mythen bewegen die Gesellschaft? In einem Kontext, wo Musik mit Medizin, Kosmologie und Philosophie interagiert, verweist der Streit auf mehr als musikalischen Stil und „höfische Liebe“. Zwischen Hochkultur und Provokation erreichen zwei Exponentinnen einer Subkultur eine weit über Geschlechterrollen hinausweisende Funktion – als Ikonen.

15. 05.2012

MARCUS PILZ, M.A.

Lepanto in Bayern. Vom Bedeutungswandel eines ikonischen Sieges.

Wie kaum ein anderes historisches Ereignis wurde der Seesieg von Lepanto in den bildenden Künsten Europas zu einer Ikone mit ganz eigenen Bildtraditionen, auch über den Mittelmeerraum hinaus. Vom 16. bis 18. Jahrhundert spiegelt sich in den Darstellungen weit mehr als nur der Wandel im Verhältnis Europas zum osmanischen Reich.

29. 05. 2012
LENA SPÄTH, M. A.
Viele Mosaiksteine ergeben ein YouTube-Video.

Die ganze Welt schaut auf das Video eines Todes. Sie ist schockiert, aber gleichzeitig auch informiert. In diesem Moment bricht ein neues Zeitalter des Bürgerjournalismus an. Das Video verändert nicht nur die Richtlinien bei der ARD oder der BBC, sondern prägt langfristig die Berichterstattung von Aufständen und Revolutionen in der islamischen Welt. Die Aufzeichnung ihres Todes macht eine junge Frau zur Ikone eines neuen Iran. Vielfach unbeachtet spielen sich gleichzeitig entgegengesetzte Prozesse ab, die Ikone wird zum Spielball.

12. 06. 2012

PROF. DR. GÜNSEL RENDA (ISTANBUL)
The Sultan in the Public Space: Mahmud II and the Image of Reform in the Ottoman Empire.

Mahmud II was a great reformist institutionalizing the Ottoman westernization. He reformed the governmental institutions, established a new army and set regulations for a European type of uniform of tunics, trousers, and fez to replace caftans and turbans. To extend this clothing reform to the public he commissioned his own portraits in the new attire as portrait medals to decorate officials and foreign ambassadors and also as large-sized oil portraits in the European manner to be hung on the walls of government offices.  In spite of political oppositions to his official use of portraits, he was able to propagate this new image of the reforming sultan.

26. 06. 2012
PROF. DR. STEFAN HEIDEMANN (HAMBURG)
Erinnerungen an die Vergangenheit? ‚Classical Revival‘ in Syrien zwischen dem Mittelmeerraum und dem Iran im 12. und 13. Jahrhundert.

Das neue Thema: Die große Audienz: Lebensgroße Stuckfiguren seldschukischer Prinzen

Zu den herausragenden Stücken der neuen Ausstellungen im Metropolitan Museum zählen zwei enigmatische fast lebensgroßer Stuckfiguren der Mittelislamischen Zeit (11-13. Jahrhundert). Sie sind die besten Vertreter einer ähnlichen Gruppe von weniger als zehn Stuckfiguren in den Museen der Welt. Keine dieser Figuren hat einen bekannten archäologischen Kontext. Von wann stammen die Figuren?  Woher kommen sie? Was war ihre Funktion?

10. 07. 2012
PROF. DR. JÜRGEN WASIM FREMBGEN
Die Präsenz des Qalandar. Ein Universum der Devotion: Die Ikonisierung des populärsten Sufi-Heiligen Pakistans.

Der „rote“ Sufi Lal Shahbaz Qalandar (gest. 1274) ist ein charismatischer Beschützer, Heiler und Nothelfer, der von Muslimen und Hindus gleichermaßen als mächtiger Heiliger verehrt wird. Seine imaginären Porträts, Bildsymbole und Kalligramme sind in devotionale Praktiken eines „informellen“ Sufi-Islams eingebettet. Im Kontext dieser reichen visuellen Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts stellen sich Fragen nach der Ikonisierung, der Schaffung ästhetischer Räume und der performativen Dimension von Objekten.

Mosaiksteine – Kulturen des Islam: Protest, Aufstand, Bürgerkrieg in der islamischen Welt Wintersemester 2012/13

Oktober 8, 2012

30. 10. 2012

ANNA VLACHOPOULOU, M.A.
Jeder gegen jeden. Die Bedeutung von Intra-Elite-Konflikten für revolutionäre Erhebungen im Osmanischen Reich am Beispiel der Griechischen Revolution von 1821.

13. 11. 2012
PROFESSOR DR. CHRISTOPH HERZOG (BAMBERG)
Überlegungen zu den Aufständen im Irak in spätosmanischer Zeit.

27. 11. 2012
PROFESSOR DR. CHRISTOPH K. NEUMANN
Der Sturz Selims III. – ein typischer Istanbuler Stadtaufstand?

11. 12. 2012
PROFESSOR DR. HANS GEORG MAJER
Der Sultan entthront, der Mufti erschlagen. Fast ein osmanischer Bürgerkrieg im Jahre 1703.

8. 1. 2013
DR. MEHR A. NEWID
Über dreißig Jahre Krieg in Afghanistan – eine Chronik des Schreckens.

Donnerstag! 17. 1. 2013
PROFESSOR DR. KAI HAFEZ (ERFURT)
Von der „liberalen Autokratie“ zur „illiberalen Demokratie“ ? Ägyptische Medien vor und nach dem „Arabischen Frühling“.

5. 2. 2013
PROFESSOR DR. WERNER ENDE (FREIBURG/BERLIN)
Zwischen Quietismus und Revolte. Die Schiiten in Geschichte und Gegenwart.

Die Vorträge finden dienstags (außer am 17. 1. 2013 !) um 19 Uhr c.t. im Hörsaal M 014 (Universitätshauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1) statt.

Vortrag Prof. Dr. Machiel Kiel

Juni 14, 2012

21.6. Prof. Machiel Kiel: Architektur für Tote- Das
Mausoleum (Türbe) in der islamischen Architektur
LMU Hörsaal M 014

Veranstalter: Gesellschaft der Freunde der Islamischen Kunst und Kultur e.V. München

Vortrag Prof. Dr. Johann Christoph Bürgel

Januar 26, 2012

Prof. Dr. Johann Christoph Bürgel (Lörrach):  Himmlische und irdische Trunkenheit. Hafis‘ Dichtung und das Problem ihrer Deutung.

Mittwoch, 1.02. um 19 Uhr c.t.
Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft (IBZ), Amalienstr. 38
Veranstalter: „Gesellschaft der Freunde der Islamischen Kunst und Kultur“ in Zusammenarbeit mit dem „Institut für Kunstgeschichte“ der LMU

MZIS Sitzung 18 Januar 2012

Dezember 24, 2011

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die nächste MZIS-Sitzung findet am Mittwoch 18. Januar 2012 um 18 Uhr s.t. im Hörsaal 101 (Veterinärstr. 1) statt. Dazu lade ich Sie herzlich ein. Es geht um das weitere Programm, vor allem um die Themen für die beiden kommenden Semester.
Bis dahin wünsche ich Ihnen Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.
Hans Georg Majer

Vortrag Prof. Dr. Klaus Kreiser Donnerstag 17.11.

November 14, 2011

„Freunde der Islamischen Kunst und Kultur e. V.“ lädt zum Vortag ein:

Evliya Celebi – der bedeutendste Landreisende des 17. Jahrhunderts. Vortrag von Prof. Dr. Klaus Kreiser (Berlin)

Donnerstag 17.11., 19 Uhr c.t. LMU München, Hörsaal M 014

Vortrag Prof. Dr. Moin Halloun

November 14, 2011

Samstag, 19. November 2011, um 10.00 Uhr Prof. Dr. Moïn Halloun von der Universität Bethlehem über „Arabic Spring: Grammar, Style, and Lexicon of Media Arabic“ spricht. Ort: Veterinärstr. 1, HS 101

P.S. Informelle Anmeldung bitte an m.wangert@lmu.de (damit wir umdisponieren können, wenn es 100 Zuhörer werden).

MZIS-Vorträge im Wintersemester 2011/12

September 20, 2011

Avantgarde-Denken in der islamischen Welt

20. 12.2011         Prof. Dr. Sussan Babaie

‚Word by word; point by point‘; Tahirih Qurrat al-Ayn and a woman’s poetics of radical belief in 19th century Iran.

25. 10. 2011      Prof. Dr. Avinoam Shalem

Abd al-Latif al-Bagdadi (1162-1231) und die Geburt des kritischen Auges.

22. 11. 2011        Stefan Winkler

Kulturelle Avantgarden und Revolution – das Beispiel Ägypten.

6. 12. 2011          Prof. Dr. Burcu Doğramacı

„Auf dem Weg der Revolution“. Zeki Faik İzers Programmbild für die Türkische Republik.

10. 01. 2012        Dieter Kickingereder, M.A.

Ahmed Vefik Pascha, Neuerungen in der Tradition.

24. 01. 2012         Dr. Yavuz Köse

Ahmed Tevfik Ibnülcemal, ein Wegbereiter von Radsport und Tourismus im Osmanischen Reich.

Donnerstag, 09. 02. 2012          Prof. Dr. Remi Brague

 

Al-Biruni, ein Avantgardist im 12. Jahrhundert.

Solidaritätsaktion mit allen politischen Gefangenen im Iran

Juli 1, 2011

1.- 31. Juli  2011 

Gesichter des Widerstands im Iran. Sie werden auf mehriran.de täglich wechselnd über die Dauer von 31 Tagen des Monats Juli jeweils ein Portrait inhaftierter oppositioneller Männer und Frauen mit einer kurzen Beschreibung sehen. Daneben erklären sich ein Mann oder eine Frau aus Deutschland durch ein kurzes Portrait solidarisch. Immer gibt es ein Gedicht oder Musik mit Bezug zu Iran.

Mit dieser Aktion bauen wir Brücken zwischen Gefangenen im Iran und Menschen, die in Europa auf diese Gefangenen und die Situation im Iran aufmerksam machen. Die 31 Inhaftierten stehen stellvertretend für alle politischen Gefangenen im Iran. Die 31 Aktivisten vertreten symbolisch die vielen Aktivisten weltweit, die uneigennützig die Stimme der Verfolgten im Iran in der Öffentlichkeit der westlichen Länder zu Gehör bringen. Die Aktion dient nicht der Herausstellung von einzelnen Personen und ihren Leistungen. Es sind Beispiele der Solidarität, Beispiele eines wachsenden Anliegens auf der ganzen Welt sich gegenseitig zu unterstützen im Sinne von Selbstbestimmung, positiver Entwicklung und Menschenrechten. Es ist ein Appell an alle Engagierten weiter wachsam zu sein. Durch die Musik und die Gedichte ist die Aktion eine Hommage an Freiheit, Selbstbestimmung und Solidarität weltweit.

Einst sagte ein politischer Gefangener, der im Iran als Jugendlicher verhaftet wurde, weil er sich für Philosophie interessierte: „Das Schlimmste im Gefängnis war der Eindruck des Vergessen-werdens. Das Schönste war die Entdeckung, dass wildfremde Menschen sich für uns interessierten.“

Mehr unter: www.mehriran.de

Kontakt: Helmut N. Gabel presse@mehriran.de